Mapping Memories - Ver(antw)ortung Börneplatz

Pop-up-Plattform vom 9. bis 12. September

So. 12.09.21 / 11:00 Uhr

Veranstaltungsort: Börneplatz, 60311, Frankfurt am Main

Programm:

11 Uhr:Mapping Memories - Orte der Erinnerung

Gedenkstätten sind Orte, die an Opfer von Verbrechen erinnern. In ihrer Form und der Wahl ihres Ortes kommt die Perspektive zum Ausdruck, unter der dem vergangenen Geschehen gedacht wird. Formen, die vor Jahrzehnten gewählt wurden, gelingt es häufig in der Gegenwart nicht mehr, die Menschen anzusprechen. Was bedarf es, um die Erinnerung an Orten des Gedenkens lebendig zu halten? Wer hat Teil an den Narrativen des Gedenkens? Welche Rolle spielt der Ort selbst?

Im Gespräch über die Funktion und Gestalt von Erinnerungsorten sind Marc Grünbaum (Vorstand Jüdische Gemeinde Frankfurt), Michaela Melián (Künstlerin, Berlin), Jo Frank (Schriftsteller, Verleger und Geschäftsführer Ernst Ludwig Ehrlich Scholarship Fund, Berlin) und Prof. Nikolaus Hirsch (Architekt, Frankfurt/Brüssel)

Moderation: Prof. Dr. Mirjam Wenzel (​​Direktorin, Jüdisches Museum Frankfurt)

12 Uhr: Kennen Sie das Haus der Ewigkeit? Führung über den Alten Jüdischen Friedhof

Über 2.000 Grabsteine finden sich heute noch auf dem Jüdischen Friedhof an der Battonnstraße: Einer der bedeutendsten jüdischen Friedhöfe in Europa und eines der ältesten Denkmäler Frankfurter Kulturgeschichte. Warum er auch heute noch von Jüdinnen und Juden aus aller Welt aufgesucht wird, ist ebenso Thema der Führung wie die Bestattungsbräuche und die rätselhaften Bilder auf den Grabsteinen.

Mit Michael Lenarz (stellv. Direktor, Jüdisches Museum Frankfurt)

Treffpunkt: Infopoint auf dem Börneplatz, neben dem Eingang zur Ausstellung

14 Uhr:"Rosh HaShanah 5782: on a politics of love"

Performance von Ariel Efraim Ashbel and friends: Zur Feier des Jahres 5782 versammeln sich Ashbel und sein Freund Ethan Braun mit dem Publikum um Speisen, Aktionen und Ideen: philosophische Texte aus der europäischen Tradition, die Zyklen der Rosch Haschana Gebete und jemenitische Musiken. Dabei nehmen sie auch den Frankfurter Börneplatz in den Blick und reflektieren mit uns, welche Solidarität in unserer Welt heute notwendig ist – und welches Potenzial die Liebe hat, Ausrufezeichen in offene Fragen zu verwandeln.

16 Uhr:Spurensuche Börneplatz: Führung mit Blick auf das Smartphone

Die digitale Plattform METAhub verortet Objekte aus den Sammlungen der Frankfurter Museen wieder auf dem Börneplatz. Bei dieser Führung erkunden wir, was man mit geschulten Augen noch erkennen kann und was die digitale Anwendung ans Licht bringt.

Mit Tanja Neumann (Projektleitung, METAhub) und Dr. Thorsten Sonnemann (Archäologe, Archäologisches Museum Frankfurt)

Treffpunkt: Infopoint auf dem Börneplatz, neben dem Eingang zur Ausstellung

16.30 Uhr:Es wird einem dabei ganz tänzerlich zumute: Lesung aus Ludwig Börnes Briefen aus Paris

Auswahl und Einführung: Hanne Kulessa (Autorin, Moderatorin), gelesen von Thomas Hupfer (Schauspieler)

18 Uhr: Living Memories - immaterielles kulturelles Erbe leben (auf Englisch)

Die Börneplatzsynagoge war ein Ausgangs- und Kristallisationspunkt der jüdischen Renaissance, einer Bewegung von Künstler*innen und Intellektuellen, die die jüdische Tradition unter modernen, kulturellen Vorzeichen weiterentwickeln wollte. Welche Spuren hat diese Bewegung in Frankfurt und ganz Deutschland hinterlassen? Welche Rolle spielt dieses immaterielle Erbe für jüdische Selbstverständnisse in der Gegenwart? Ist das neue Selbstbewusstsein junger Jüdinnen und Juden eine zweite Renaissance-Bewegung? Und welche Zugänge zu diesem Erbe eröffnen uns persönliche künstlerische Praktiken und Fragen?

Im Gespräch über eigene jüdische Geschichten und Recherchen sind Ariel Efraim Ashbel (Performancekünstler, Berlin), Dr. Rachel Heuberger (Historikerin und Vorsitzende des Gemeinderats und der Schulkommission, Jüdische Gemeinde Frankfurt) und Ethan Braun (Komponist, Berlin).

Moderation: Sara Soussan (Kuratorin für Jüdische Gegenwartskulturen, Jüdisches Museum Frankfurt)

19.30 Uhr:To paint over and to make sense - Part II: Konzert von Elischa Kaminer und Alex Paxton

It was here, on this very square where we decided to stay a little while longer. Somehow the leaves were still purple, and a familiar smell was in the air, like on the first day of the new year or a toddler's birthday with candle-smoke or incense rising. It was here that we decided to paint the walls of this very city, paint over it all, in order to remember and reveal. There is no need to hide, the angel said. There is no need, to be ashamed, of any of this.

To paint over and to make sense - Part II ist ein Arrangement von Liedern des Komponisten und Performers Elischa Kaminer, geschrieben für ein Duo aus Stimme/Piano/Synthesizer und dem improvisierenden Posaunisten Alex Paxton. Auf einer Reise durch Queer-Pop, improvisierte Musik und jiddische Musik, schaut Part II auf das, was nach der großen Feier übrig bleibt. Es erinnert sich an die Lieder, die vorher kamen, spürt auf, was noch feucht, vielleicht sogar noch zart ist, hier an diesem Ort, in den Rauchwolken der langen Träume von gestern Nacht.

20-22 Uhr:Finissage

mit Drinks & Musik von Kimberly Clark

Weitere Informationen sowie das Gesamtprogramm finden Sie hier: https://metahubfrankfurt.de/news-and-events/mapping-memories-verantwortung-b%C3%B6rneplatz/.

Der Eintritt ist zu allen Veranstaltungen frei. Das Museum Judengasse ist während des Events bis 22 Uhr geöffnet (außer Freitag), ebenfalls bei freiem Eintritt! Wir bitten zu allen Programmpunkten um Anmeldung an metahub@stadt-frankfurt.de. Bitte erwähnen Sie in Ihrer Mail, zu welchem Programmpunkt Sie kommen möchten!

Während des Events sind die temporäre architektonische Intervention und die Ausstellung der Toraschrein-Fragmente permanent zugänglich. Der Börneplatz ist eingeschränkt barrierefrei.

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