Vorträge und Veranstaltungen des Jüdischen Museums und des Museum Judengasse März 2016
Eröffnung am 20. März 2016
Sonntag, 20. März 2016, 14:00 Uhr 14 Uhr new yiddish world music Musikalische Einstimmung von der Global Shtetl Band Die Global Shtetl Band verbindet mühelos musikalische Traditionen vom Schwarzen Meer bis Kolumbien, mit Umwegen über Polen, New York und Kuba. Ihre Musik ist eine Verschmelzung von Klezmer- und Balkantraditionen mit Cumbia, Salsa, Son, Bolero.
14 – 18 Uhr Spiel, Spaß und Spannung Programm für Kinder von 6 bis 12 Jahren
14 – 19 Uhr Wie sah der Alltag in der Judengasse aus? Führungen für Familien durch das Museum Judengasse
14 – 19 Uhr Auf den Spuren jüdischen Lebens in der Frühen Neuzeit Kuratorenführungen durch das Museum Judengasse
15 – 18 Uhr Kennen Sie das Haus der Ewigkeit? Führungen für Erwachsene auf dem jüdischen Friedhof
16 Uhr Der Rabbi von Bacharach – vor dem Museum Judengasse Performance des Theaters Willy Praml
Das Frankfurter Theater Willy Praml spielt einen Auszug aus seiner Inszenierung von Heinrich Heines Romanfragment „Der Rabbi von Bacharach“, in Anspielung auf ein historisches Pogrom, das dort seinen Ausgang nahm. Als Kulisse dient die ehemalige Frankfurter Judengasse, in welcher der Rabbi und seine Frau Zuflucht fanden. Die archäologische Aura und reale Erinnerungskulisse der Relikte der ehemaligen Frankfurter Judengasse und der einschlägigen Straßen und Plätze um das Museum Judengasse herum, bieten eine unvergleichliche Voraussetzung für die glanzvolle Umsetzung der Heineschen Textfragmente.
17 Uhr new yiddish world music Musikalische Zwischenstimmung mit der Global Shtetl Band
18 Uhr Der Rabbi von Bacharach – vor dem Museum Judengasse Performance des Theaters Willy Praml
19 Uhr new yiddish world music Abschlusskonzert mit der Global Shtetl Band
After Work im Museum Judengasse
Dienstag, 22. März 2016, 18:00 Uhr
Museum Judengasse, Battonnstr. 47 Kuratorenführungen mit Drinks und Klängen aus der Judengasse Jeden Dienstag von 18.00 - 20.00 Uhr
Hinter den Mauern der Judengasse entwickelte sich eines der Zentren jüdischen Lebens in Europa. Wertvolle Objekte erschließen neue und spannende Einblicke in Literatur, Musik und eine reiche Bilderwelt. In der Führung wird insbesondere sichtbar, wie überraschend eng die Beziehungen zwischen Juden und Christen im Frankfurt der Frühen Neuzeit waren.
Wie sah der Alltag in der Judengasse aus?
Samstag, 26. März 2016, 15:00 Uhr
Museum Judengasse, Battonnstr. 47 Familienführung für Erwachsene und Kinder
Neun Stunden verbrachten die Kinder jeden Tag in der Schule. Im Morgengrauen klopfte der Gemeindediener an die Türen und rief zum Gottesdienst. An Purim wurde getanzt, getrunken und verkleidet Spott getrieben: diese und viele andere Geschichten aus dem Alltag erwarten Kinder und Erwachsene im neuen Museum Judengasse.
Kennen Sie das Haus der Ewigkeit?
Sonntag, 27. März 2016, 15:00 Uhr
Museum Judengasse, Battonnstr. 47 Führung auf dem jüdischen Friedhof Jeden Sonntag 15:00 - 16:00 Uhr
Über 2000 Grabsteine finden sich heute noch auf dem Jüdischen Friedhof an der Battonnstraße: Einer der bedeutendsten jüdischen Friedhöfe in Europa und eines der ältesten Denkmäler Frankfurter Kulturgeschichte. Warum er auch heute noch von Juden aus aller Welt aufgesucht wird, ist ebenso Thema der Führung wie die Bestattungsbräuche und die rätselhaften Bilder auf den Grabsteinen
After Work im Museum Judengasse
Dienstag, 29. März 2016, 18:00 Uhr
Museum Judengasse, Battonnstr. 47 Kuratorenführungen mit Drinks und Klängen aus der Judengasse Jeden Dienstag von 18.00 - 20.00 Uhr
Hinter den Mauern der Judengasse entwickelte sich eines der Zentren jüdischen Lebens in Europa. Wertvolle Objekte erschließen neue und spannende Einblicke in Literatur, Musik und eine reiche Bilderwelt. In der Führung wird insbesondere sichtbar, wie überraschend eng die Beziehungen zwischen Juden und Christen im Frankfurt der Frühen Neuzeit waren.
„Ich muß den Hitler überleben.“ Zur Biografie des Friedrich Schafranek
Mittwoch, 30. März 2016, 19:00 Uhr
Museum Judengasse, Battonnstr. 47 Vortrag von Heike Drummer
Friedrich Schafranek (1924–2013) zog im Alter von vier Jahren mit den Eltern und seinem Bruder Herbert von Wien nach Frankfurt. Am 19. Oktober 1941 wurden sie in das Ghetto Lódz verschleppt, wo Vater und Bruder elend starben. Im August 1944 kamen Friedrich und seine Mutter nach Auschwitz. Nur Friedrich überlebte Auschwitz, Dachau und das Lager Kaufering. Nach der Befreiung konvertierte er zum protestantischen Glauben, wanderte nach Australien aus und wurde Pfarrer. 1974 kehrte er nach Deutschland zurück und betreute in Bayern kleinere Pfarreien. Als Überlebender der Shoah hielt Friedrich Schafranek regelmäßig Vorträge. Seine ungewöhnliche Lebensgeschichte soll ab 2018 in der neuen Dauerausstellung erzählt werden.
Aus der Reihe: „Perspektive: Objekte für die neue Dauerausstellung“
Das jüdische Westend – ein Rundgang / Stadtrundgang
Sonntag, 06. März 2016, 13:00 Uhr Der Rundgang ist ausgebucht Treffpunkt: am Brunnen vor der Alten Oper / Leitung: Gabriela Schlick
Sonntag, 19. Oktober 1941: In den frühen Morgenstunden holten Polizisten und SA-Leute über 1.100 jüdische Menschen aus ihren Wohnungen, um sie in den Keller der Großmarkthalle zu bringen. Die erste Deportation aus Frankfurt hatte begonnen und traf fast ausschließlich Bewohner des Westends. Verschleppt in das Ghetto Łód´z, erlebten nur drei von ihnen den Tag der Befreiung 1945.
Zur Erinnerung an dieses Ereignis bietet das Jüdische Museum eine Spurensuche in diesem im späten 19. Jahrhundert entstandenen Viertel an: Die Westendsynagoge und das Gemeindezentrum, Stolpersteine und Denkmäler, Wohnhäuser und Villen, Raub und Emigration sind die Themen des Rundgangs.
Der Rundgang dauert etwa zwei Stunden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Ausgebucht
Teilnahmegebühr: 8 EUR, ermäßigt: 4 EUR
Zinnobernächte und ultramarinblaue Tage - Eine Hommage an Ludwig Meidner / Szenische Lesung
Mittwoch, 16. März 2016, 19:00 Uhr
Stadthalle Hofheim am Taunus (für geladene Gäste); weitere Aufführungen finden im Museum Giersch der Goethe-Universität, Frankfurt, in Hofheim am Taunus und in Darmstadt statt Multimediale szenische Lesung von und mit Stéphane Bittoun
Ludwig Meidner – Maler, Grafiker und Dichter. Als Auftaktveranstaltung des Gemeinschaftsprojekts im fünfzigsten Todesjahr des widersprüchlichen Künstlers und visionären Schelms inszeniert der Frankfurter Regisseur Stéphane Bittoun einen multimedialen Abend zwischen szenischer Lesung und Filmdokumentation. Eine Spurensuche mit Texten, Bildern und Weggefährten.
Wo sind die schmalen muskelmatten Mädchen, die Juni-Blonden, die perversen Schlangen, die nimmersatten Küsserinnen? Wo sind denn die schlanken, seidenen Jünglinge, die Herbst-Blonden, die Umarmer - die betauten, unkeuschen, lachenden Epheben?! Die Spiegel grimassieren. Lampen glühen in Zornesfalten. Die Decke spiegelt meine mürrische Frisur. Meine Finger zucken wie Tanzmäuse auf bebender Marmorplatte Zirkus Rund. Ich bin im Café und trinke den Tee. Die Turmuhr feixt. Das Nashorn bellt! – Was rufen die Schuhmacher heut in die Welt?!!! (aus: Ludwig Meidner, … im Nacken das Sternemeer …, 1918)
Konzept, Film & Regie: Stéphane Bittoun Schauspieler: Mogli Cruse, Moritz Brendel, Stéphane Bittoun Im Film: Cornelia von Plottnitz, Jörg von Kitta-Kittel, Erik Riedel, To Kühne (die malende Hand) Kamera: Alexander Düsterberg Schnitt: Alexander Düsterberg, Stéphane Bittoun Musik: Christian Maier Technik: Sebastian Schackert Assistenz: Suzana Beljan Beratung: Cornelia von Plottnitz, Erik Riedel
Aufführungen im Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83 (Museumsufer): 12. Mai 2016, 19 Uhr 22. Juni 2016, 19 Uhr
Die Ludwig Meidner Gesellschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Erinnerung an Leben und Werk des Künstlers lebendig halten, hat nicht nur das Gemeinschaftsprojekt zu Ludwig Meidner angeregt und koordiniert, sondern auch die szenische Lesung mit dem bekannten Regisseur, Autor und Schauspieler Stéphane Bittoun initiiert.
Das Verbundprojekt Ludwig Meidner - Seismograph wird von der Ludwig Meidner Gesellschaft e.V., dem Stadtmuseum Hofheim, dem Museum Giersch der Goethe-Universität, dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Institut Mathildenhöhe, dem Kunst Archiv Darmstadt und der Galerie Netuschil getragen und vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain gefördert. Meidner zählt zu den bedeutendsten und vielseitigsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Ihn zeichnet besonders seine Fähigkeit, die Erschütterungen und Umbrüche seiner Zeit zu erfassen und in seinem bildnerischen und literarischen Werk zu reflektieren, aus.
Museum Judengasse / Wiedereröffnung
Sonntag, 20. März 2016, 11:00 Uhr
Casino der Stadtwerke, Kurt-Schumacher-Str. 10 / Museum Judengasse, Battonnstr. 47
Nach zweijähriger Schließung eröffnen wir am Sonntag, den 20. März 2016, das Museum Judengasse wieder. Damit ist der erste Schritt zur Erweiterung des Jüdischen Museums, zu dem auch die Sanierung des Rothschild-Palais und der Anbau gehören, erfolgreich abgeschlossen. Gezeigt wird der erste Teil der neuen Dauerausstellung des Jüdischen Museums, der sich mit der Geschichte und Kultur der Juden in Frankfurt vom Mittelalter bis zur Emanzipation befasst. In Frankfurt entwickelte sich in dieser Zeit eines der bedeutendsten Zentren des europäischen Judentums. Der zweite Teil folgt 2018 im renovierten und erweiterten Rothschild-Palais. Das neu gestaltete Museum Judengasse präsentiert sich erstmals als Teil eines historischen Ensembles. Neben den authentischen Zeugnissen der Judengasse schließt es den ins Mittelalter zurückgehenden jüdischen Friedhof und die 1996 eröffnete Gedenkstätte für die deportierten und ermordeten Frankfurter Juden mit ein. Die Frankfurter Judengasse war im deutschsprachigen Raum der Neuzeit ein einzigartiges Phänomen: In dieser 300 Meter langen Gasse lebten in ihrer Hochzeit bis zu 4.000 Jüdinnen und Juden, damals mehr als zehn Prozent der Frankfurter Stadtbevölkerung. Die neue Dauerausstellung im Museum Judengasse bietet interessante Einblicke in das Alltagsleben der Judengasse: Berufe, Männer- und Frauenrollen, Freizeit und Konflikte werden mit Hilfe von eindrucksvollen Objekten, Installationen und anschaulichen Modellen thematisiert. Man erfährt, wie Bildung vermittelt, welche Sprache gesprochen und welche Lieder gesungen wurden. Neben dem Blick auf das Besondere und Eigene des Lebens in der Judengasse eröffnen sich auch überraschende Perspektiven auf die Beziehungen zwischen Juden und Christen in Frankfurt. Dabei richtet sich die Ausstellung bewusst an die ganze Familie. Zu jedem Themenkomplex gibt es Kinderstationen zum Anfassen und Entdecken. In der neuen Abteilung zur literarischen Kultur des Judentums werden nicht nur seltene Drucke präsentiert; hier können die Besucher in die musikalische Welt der Judengasse eintauchen, eine in den Jüdischen Museen Deutschlands einzigartige Inszenierung. Ein Multimedia-Guide erschließt die Ausstellung im Museum und den alten jüdischen Friedhof, der neben Prag und Worms zu den bedeutendsten in Europa zählt.