Sie besteht im Wesentlichen aus Markierungen in der permanenten Ausstellung des Museums Judengasse sowie einer zusätzlichen Broschüre. Die Präsentation konzentriert sich auf einige Zeremonialobjekte, die über den Kunsthandel, aus Privatbesitz oder aus Sammlungen anderer Museen ins Museum Judengasse gelangt sind. Sie geht dem Weg von Gegenständen nach, die sich einst in der 1938 zerstörten Börneplatz-Synagoge befanden. Sie thematisiert auch Fragen nach der Provenienz von Exponaten, deren Herkunft bislang nicht eindeutig geklärt werden konnte. Dazu zählen Fragmente hebräischer Schriften, die im Zusammenhang mit frühneuzeitlichen Pogromen geraubt und von christlichen Buchbindern weiterverwendet wurden.
Das Jüdische Museum thematisierte bereits mit seiner ersten Wechselausstellung „Was übrig blieb“ im Jahr 1988 Herkunft und Verbleib von Zeremonialobjekten und Kunstwerken aus der Sammlung des Museums Jüdischer Altertümer, das 1922 in Frankfurt eröffnete. Seither ruft das Haus immer wieder dessen Geschichte in Erinnerung. Dieses erste Jüdische Museum in Frankfurt wurde in der Pogromnacht 1938 16. Mai 2018 Frankfurt am Main vandalisiert, seine Sammlung in Teilen beschlagnahmt, in Teilen zerstört. Das JüdischeMuseum Frankfurt versteht sich als sein ideeller Nachfolger. Seine europaweit bekannte Sammlung umfasst auch einige, wenige Zeremonialgegenstände aus dem Museum Jüdischer Altertümer.
Die Präsentation ist Teil des Kooperationsprojekts „Gekauft. Gesammelt. Geraubt. Vom Weg der Dinge ins Museum“, an dem das Historische Museum, das Museum Angewandte Kunst, das Weltkulturen Museum und das Fritz Bauer Institut teilnehmen. Die Kooperation begleitet die Wanderausstellung „Legalisierter Raub: Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933–1945“.
Direktion: Dr. Mirjam Wenzel
Kuratorinnen: Dr. Eva Atlan, Sabine Kößling
Gestalter: MuseeOn, Berlin
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