Jahrespressekonferenz 2020

Gesellschaftliche Relevanz des Jüdischen Museum Frankfurts nachhaltig unterstrichen: Weitere finanzielle Unterstützung von Land und Stadt für das Programm des Museums zugesagt.

Neues Jahr – neues Glück. Im Jahr seiner Wiedereröffnung freut sich das Jüdische Museum Frankfurt über die bekanntgegebene dauerhafte institutionelle Förderung des Landes Hessen, das mit 500.000 Euro nun nachhaltig die Programme des Jüdischen Museums sichert und die Relevanz des ersten bundesdeutschen jüdischen Museums unterstreicht. Auch der Haushaltsentwurf der Stadt Frankfurt sieht einen erhöhten Etat für den Betrieb des Jüdischen Museums nach der Wiedereröffnung im Oktober 2020 vor. Museumsdirektorin Prof. Dr. Mirjam Wenzel freut sich über die finanzielle Förderung von Stadt und Land und führt aus: "Die Arbeit von Jüdischen Museen hat in den letzten Jahren zunehmend an gesellschaftlicher Relevanz gewonnen. Wir betrachten es als unsere Aufgabe, Hetze und Gewalt gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten im Allgemeinen und insbesondere dem ansteigenden Antisemitismus entschieden entgegen zu wirken. Unsere digitalen und sozialen Bildungsangebote zielen auf ein lernendes Verstehen jüdischer Geschichte und laden zur Reflexion über kulturelle Traditionen und familiäre Narrative ein. Sie richten sich an regionale Interessierte, internationale Besucherinnen und Besucher und insbesondere auch an bildungsbenachteiligte Jugendliche und vermitteln die jüdische Erfahrung an eine breite Öffentlichkeit."

Symposium "Zwischenzeiten: Zur Jüdischen Diaspora in Europa", 15. – 16. März 2020

Einen ersten Vorgeschmack dessen, was im Zentrum der Arbeit des neuen Jüdischen Museums steht, gibt das Symposium "Zwischenzeiten: Zur jüdischen Diaspora in Europa", das von 15. – 16. März 2020 in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurts die gegenwärtige Situation von Jüdinnen und Juden in den Blick nimmt und im Spannungsfeld zwischen wachsendem jüdischen Selbstbewusstsein und gestiegenem Antisemitismus in Europa von hochkarätigen Publizisten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Intellektuellen, Politikerinnen und Politikern diskutiert wird. Das Symposium wird auf Video aufgezeichnet und im Internet zur Verfügung gestellt.

Kontinuierliche Steigerung der Besucherzahlen trotz Schließung

Trotz der Schließung des Museums im Zuge der Renovierungsmaßnahmen und des Erweiterungsbaus ist es dem Jüdischen Museum Frankfurt gelungen, die Zahl seiner Besucherinnen und Besucher im Museum Judengasse und im digitalen Bereich kontinuierlich zu steigern. Es sind insbesondere die digitalen Angebote auf der Museumswebsite, wie dem erst im September 2019 gelaunchten Blog "Gedibber", sowie den Social Media Kanälen, mit denen das Jüdische Museum tagtäglich neue Besuchergruppen erschließt.

Erste Wechselausstellung: Die Weibliche Seite Gottes, Oktober 2020

Vom 19. – 21. Januar 2020 veranstaltete das Jüdische Museum mit dem Seminar für Judaistik und dem Martin Buber Lehrstuhl für Religionsphilosophie ein wissenschaftliches Symposium an der Goethe-Universität, das das Thema der ersten Wechselausstellung "Die weibliche Seite Gottes" umkreiste und neueste, interdisziplinäre Forschungsergebnisse präsentierte. Die Ausstellung, die ab Oktober 2020 in den neuen Räumlichkeiten zu sehen sein wird, begibt sich auf die Suche nach der "weiblichen Seite Gottes" in den drei monotheistischen Religionen. Von archäologischen Figurinen über mittelalterliche Bibelillustrationen und Madonnenbilder der Renaissance, spannt sie einen kulturgeschichtlichen Bogen hin zu Interpretationen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.

Auf die Plätze! Pop Up-Events im Frühjahr und Sommer 2020

Das Jüdische Museum Frankfurt setzt in diesem Frühjahr und Sommer seine Pop Up-Aktivitäten im öffentlichen Raum fort, um die Eröffnung des neuen Jüdischen Museums anzubahnen. Geplant sind Installationen mit individuell gestalteten Stühlen, die zum Verweilen, zu Gesprächen und dazu einladen, die Themen des neuen Museums zu erkunden. Hierfür sammelt das Jüdische Museum Stühle aus den verschiedensten Quellen und ruft damit die Frankfurterinnen und Frankfurter auf, Teil des Pop-Ups zu werden. Termine zur Abgabe der Stühle werden ab dem 17. Februar 2020 auf der Website www.juedischesmuseum.de und in den sozialen Medien bekannt gegeben.

Saul Friedländer wird erster Preisträger des "Ludwig Landmann-Preises für Mut und Haltung"

Am 29. März 2020 vergibt die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums erstmalig den neu gestifteten "Ludwig Landmann-Preis für Mut und Haltung" im Rahmen eines festlichen Gala-Dinners. Der erste Preisträger ist Saul Friedländer; die Laudatio hält der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer. Der Preis ist nach dem letzten demokratisch gewählten Frankfurter Oberbürgermeister vor der nationalsozialistischen Machtergreifung Ludwig-Landmann benannt.

Kammermusikabend mit ehemaligen und aktuellen Mitgliedern des West-Eastern Divan Orchestra

Im Vorfeld der Eröffnung des neuen Jüdischen Museums laden die Freunde und Förderer des Hauses am 07.05.2020 zu einem besonderen Kammermusikabend ein. Ehemalige und aktuelle Mitglieder des West-Eastern Divan Orchestra werden im Kaisersaal des Frankfurter Römers Werke von Mozart, Schubert, Brahms und Piazzola aufführen.