»Die Schere am Himmel« / Vortrag
Mittwoch, 22. Juni 2011, 19:00 Uhr
Vortrag von Professor Dr. Aris Fioretos, Kurator der Ausstellung Begleitprogramm der Ausstellung „Flucht und Verwandlung – Nelly Sachs” Jüdisches Museum
Wie kam es dazu, dass Nelly Sachs, die sich um »fünf nach Mitternacht«, wie sie sagte, aus Berlin retten konnte, erst im Alter von fünfzig Jahren an ihrem Werk zu schreiben begann, das zu den bedeutendsten der deutschen Dichtung des 20. Jahrhunderts werden und ihr den Nobelpreis für Literatur 1966 einbringen sollte? Leben und Werk der Lyrikerin werden an diesem Abend von dem Kurator der Ausstellung gleichermaßen beleuchtet.
Aris Fioretos ist schwedischer Schrifteller und Professor der Ästhetik in Stockholm, Herausgeber der kommentierten Werkausgabe zu Nelly Sachs, zuletzt erschien sein Roman Der letzte Grieche.
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Flucht und Verwandlung. Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin / Stockholm - 16.03.2011 10:00
Ein jüdisches Leben in Deutschland / Gespräch
Dienstag, 21. Juni 2011, 19:00 Uhr
Stefanie Zweig und Ulrike Holler im Gespräch Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums e. V. Jüdisches Museum
Im Jahre 1938 floh die jüdische Familie Zweig angesichts der nationalsozialistischen Verfolgung nach Kenia, wo Stefanie Zweig ihre Kindheit auf einer Farm verbrachte und das Land für sich entdeckte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte die Familie 1947 nach Deutschland zurück. Stefanie Zweig besuchte die Schillerschule in Frankfurt am Main bis zum Abitur 1953. Ab 1959 arbeitete sie als Kulturredakteurin der Abendpost Nachtausgabe in Frankfurt, deren Feuilleton sie von 1963 bis 1988 leitete. Da sie jedoch in Deutschland das Land ihrer Kindheit vermisste, begann sie, ihre Erlebnisse in mehreren autobiographischen Romanen und Eindrücke festzuhalten. Mit ihren Afrika-Romanen wurde Stefanie Zweig zu einer Bestsellerautorin. Ihr Buch Nirgendwo in Afrika wurde von Caroline Link verfilmt und mit einem Oskar ausgezeichnet. Stefanie Zweig lebt heute als freie Schriftstellerin in Frankfurt.
»Brücken-Bausteine / von Hier nach Dort« / Lesung
Montag, 20. Juni 2011, 19:00 Uhr
Nelly Sachs und die Gegenwartslyrik Gespräch/Lesung mit Nora Bossong, Michael Krüger, Jan Volker Röhnert und Silke Scheuermann Begleitprogramm der Ausstellung „Flucht und Verwandlung – Nelly Sachs” Jüdisches Museum
Von Anfang an inspirierte Nelly Sachs Schriftstellerkollegen wie Ingeborg Bachmann oder Hilde Domin, aber in welchem Verhältnis steht ihr Werk zur Gegenwartslyrik? In einem Gespräch und durch die Lesung der eigenen Gedichte sollen mit den eingeladenen Autoren die lyrischen Verbindungslinien und Dissonanzen deutlich werden.
Michael Krüger ist Autor und Verleger, zuletzt mit dem Friends of Jerusalem-Preis ausgezeichnet, Silke Scheuermann publizierte 2001 ihren ersten Gedichtband und erhielt 2009 den Droste-Literaturpreis, Jan Volker Röhnert ist Literaturwissenschaftler und Autor, seine neuesten Gedichte Notes from Sofia erscheinen im März 2011, Nora Bossong, ebenfalls mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, präsentiert im Frühjahr den Gedichtband Sommer vor den Mauern.
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»In der Tiefe des Hohlwegs« / Vortrag
Mittwoch, 08. Juni 2011, 19:00 Uhr
Nelly Sachs' Poetik des Schweigens Vortrag von Dr. Elaine Martin Begleitprogramm der Ausstellung „Flucht und Verwandlung – Nelly Sachs” Jüdisches Museum
“Wir [...] sind geschieden von allen früheren Aussagen durch eine tiefe Schlucht, nichts reicht mehr zu, kein Wort, kein Stab, kein Ton.” (Nelly Sachs)
Anhand einer Auswahl von Gedichten und Briefen untersucht dieser Vortrag Nelly Sachs’ poetische Verhandlungen des Holocaust. Es wird gezeigt, dass Sachs’ Gedichte ihre Aussagekraft vor allem durch das gewinnen, was sie verschweigen.
Elaine Martin lehrt und forscht an der University of Ireland Maynooth, sie promovierte 2009 zu Nelly Sachs.
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»Moo Pak« / Lesung
Sonntag, 05. Juni 2011, 11:00 Uhr
Lesung mit Gabriel Josipovici Jüdisches Museum
„Am Dienstag erhielt ich ein Briefchen von Jack Toledano, in dem er mich bat, ihn am selben Tag zur üblichen Zeit im Star and Gartner in Putney zu treffen, schrieb Damien Anderson. Diese Briefchen kenne ich gut. Jack muss keine genaue Zeit angeben. Wenn ich nicht kommen kann, macht er sich allein auf den Weg, aber ich versuche immer zu kommen. Es gibt nichts Besseres als einen Spaziergang mit Jack Toledano. London ist ein Paradies für Spaziergänger, sagt er, aber man muss wissen, wohin man gehen will. Paris ist für den Flaneur, aber London ist für den Spaziergänger.“
Lassen Sie sich verführen zu einem Spaziergang durch Londons Parks, an Londons Wasserläufen entlang mit diesen zwei Männern. Einer von beiden, Autor und Universitätsdozent, redet die ganze Zeit. Er erzählt – unter anderem von dem Buch Moo Pak, an dem er gerade schreibt.
Vom ersten Satz an fesselt dieser Endlostext über Gott und die Welt. Jack Toledano, informiert, hoch gebildet, mit britischem Commonsense, unterhält mit erstaunlichen Wertungen und scharfen Urteilen: über das Werk von Kollegen oder die Abwege der Politik. Ein Alleinredner, aber auch ein anregender Begleiter, einer mit dem ins Gespräch zu kommen wäre. Toledano ist sephardischer Jude, er stammt aus Ägypten. Eine Perspektive „halb von außen“ prägt die Art des Befremdetseins, macht seine Zivilisationskritik ergiebig.
Erschienen in der Reihe Bibliothek Suhrkamp.
»Es war richtig, wieder anzufangen« / Buchvorstellung
Sonntag, 29. Mai 2011, 11:00 Uhr
Juden in Frankfurt am Main seit 1945 Buchvorstellung von Helga Krohn Jüdisches Museum
»Ein Fremder hat immer / seine Heimat im Arm« / Diskussion
Mittwoch, 25. Mai 2011, 19:00 Uhr
Nelly Sachs und die Exilliteratur: Neue Perspektiven Eine Diskussion mit Prof. Dr. Doerte Bischoff, Prof. Dr. Susanne Komfort-Hein und Prof. Dr. Jürgen Wertheimer Begleitprogramm der Ausstellung „Flucht und Verwandlung – Nelly Sachs” Jüdisches Museum
Exilliteratur steht in Zeiten globaler Bürgerkriege und transnationaler Migrationserfahrungen unter neuen Blickwinkeln zur Debatte. Welches Verhältnis gehen dabei Diaspora und Exil ein? Welche neuen Perspektiven können sich daraus für die Erforschung des Werkes von Nelly Sachs ergeben?
Doerte Bischoff ist Professorin und Leiterin der Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur an der Universität Hamburg und betreibt gemeinsam mit Susanne Komfort-Hein, Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, ein neues Forschungsprojekt zur Exilliteratur. Jürgen Wertheimer ist Professor für Komparatistik an der Universität Tübingen und Herausgeber der Tübinger Paul Celan-Ausgabe.
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»Hier nehme ich euch gefangen / ihr Worte« / Lesung
Donnerstag, 19. Mai 2011, 19:00 Uhr
Musikalische Lesung zu Nelly Sachs mit Ursula Illert, Anka Hirsch (Cello) und Meike Goosmann (Saxophon) Begleitprogramm der Ausstellung „Flucht und Verwandlung – Nelly Sachs” Jüdisches Museum
Nelly Sachs’ lyrisches Werk steht im Mittelpunkt der musikalischen Lesung, die von der Schauspielerin Ursula Illert präsentiert und von Anka Hirsch und Meike Goosmann musikalisch begleitet wird.
„Die nicht für jedermann zugänglichen Verse werden zu ungeahnter Lebendigkeit erweckt. Einpackendes, berührendes Programm, mit Gefühl und Sachverstand ausgewählt und brillant vorgetragen.“ (Gießener Anzeiger zur Hilde-Domin-Lesung)
Von Ursula Illert und Anka Hirsch erschien zuletzt die CD Lyrik gegen das Vergessen, Gedichte und Lieder aus Ghettos und Konzentrationslagern 1933–1945.
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Veranstaltung 489
bis 496
von 609
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