Der reich illustrierte Band, mit vielen bislang unveröffentlichten Bildzeugnissen, würdigt erstmals umfassend das Leben und Wirken Leo Baecks - des Mannes, der zur Symbolfigur des deutschen Judentums im 20. Jahrhundert wurde.
Leo Baecks Lebensweg führte vom Kaiserreich über das NS-Regime bis in die Nachkriegszeit. 1933 wurde der Rabbiner zum Präsidenten der neugebildeten "Reichsvertretung der Deutschen Juden" gewählt. In dieser Position stellte er sich den nationalsozialistischen Machthabern trotz wachsender Ohnmacht entgegen und versuchte selbst noch in Theresienstadt den Überlebenswillen der Deportierten zu stärken. Von vielen als Lehrer in dunklen Zeiten verehrt, wurde er im Zusammenhang mit der Kritik an der erzwungenen Kooperation jüdischer Repräsentanten mit dem NS-Regime später auch angegriffen. Wissenschaftler aus Deutschland, den USA und Israel gehen in ihren Beiträgen zu Leo Baeck charakteristischen Widersprüchen deutsch-jüdischer Existenz in der Moderne nach: Orthodoxie und Reform, Zionismus und Assimilation, Patriotismus und antisemitische Ausgrenzung, Apologie und Kritik in der christlich-jüdischen Auseinandersetzung - die Persönlichkeit Leo Baecks steht paradigmatisch für ein deutsch-jüdisches Leben im 20. Jahrhundert.
Leo Baeck. 1873-1956. Aus dem Stamme von Rabbinern ist zugleich der Begleitband zur großen Leo-Baeck-Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt am Main, die dort vom 24. Mai bis 14. Oktober 2001 zu sehen war, danach in München und Düsseldorf.
272 S.
Hrsg. von Georg Heuberger und Fritz Backhaus
Frankfurt am Main, Jüdischer Verlag
2001
ISBN: 3-633-54169-1
Preis: 15,00 Euro