Bald ist Pessach! Für die Website yahad.net hat unsere Kuratorin für Jüdische Kulturen der Gegenwart, Sara Soussan, einige Aspekte zusammengetragen, was das jüdisch-religiöse Leben unter Corona-Bedingungen angeht. Hier veröffentlichen wir den Artikel auf Deutsch.
Die Corona-Pandemie stellt uns immer noch vor große Herausforderungen, sei es medizinisch, wirtschaftlich, politisch, sozial, emotional und auch religiös. Die religiöse Praxis funktioniert über gemeinschaftliche Erfahrungen: Man betet, feiert und isst zusammen und ist im besten Fall gemeinsam inspiriert, glücklich und zufrieden. Was ist nun aber, wenn der persönliche physische Kontakt nicht möglich ist? Auch die jüdisch-religiöse Welt muss sich mit neuen Fragen auseinandersetzen, die es so vorher in der Geschichte noch nicht gab.
Sammeln zu jüdischer Gegenwart unter Corona-Bedingungen
Nun werden bald wieder die Sederabende unter Pandemie-Bedingungen gefeiert – der Feiertag, der an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert und in wirklich vielen jüdischen Familien mit allen Generationen in der ganzen Welt gefeiert wird. Wie konnte letztes Jahr der Sederabend in der Isolation gefeiert werden? Was war anders? Was schmerzhaft? Was vielleicht sogar positiv?
Für uns als Jüdisches Museum Frankfurt mit einem starken Fokus auf der jüdischen Gegenwart ist es wichtig, auch die religiösen Erfahrungen in der Pandemie festzuhalten. Wie kann hier museal gesammelt werden? Wir konzentrieren uns dabei auf die digitalen Medien: Für unseren Sammlungsbereich der Jüdischen Kulturen der Gegenwart haben wir seit Beginn der Pandemie einen Link-Pool zum jüdischen Frankfurt in der Corona-Pandemie angelegt. Er füllt sich weiter mit Internetlinks, Videos, digitalen Texten und Fotos. Ein wichtiges Medium sind hierbei Video-Interviews mit jüdischen Menschen aus Frankfurt, und so haben wir einige jüdische Funktionsträger*innen per Zoom-Call zu den Veränderungen ihrer Arbeit in der Pandemie befragt. Sie erzählten uns auch, wie sie die Sederabende verbracht haben und was sie ganz persönlich dabei erlebt und erfahren haben.
Rabbis zur Corona-Krise im religiösen Leben
Unsere Direktorin Mirjam Wenzel hat sich – ebenfalls per Zoom-Interview – mit verschiedenen Fachleuten über Krisen im Allgemeinen und die aktuelle Krise im Besonderen unterhalten. Darunter waren auch zwei Rabbis. Mit ihnen sprach sie über die Folgen der Corona-Krise für das jüdische Gemeindeleben, die religiöse Praxis und die Sederabende.
Mit diesen Impressionen und Erfahrungen aus dem jüdischen Frankfurt wünschen wir Euch Chag Pessach kascher wessameach!
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