Do. 14.11.24 / 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: Jüdisches Museum Frankfurt, Bertha-Pappenheim-Platz 1, 60311 Frankfurt am Main
Der Maler, Grafiker und Dichter Fritz Ascher (1893-1970) wurde bereits als 16-Jähriger von Max Liebermann an die Akademie in Königsberg empfohlen. Ab 1913 gehörte er zu den gefragten Malern in Berlin. Er war ein genauer Beobachter seiner Zeit; die Urkatastrophe des Ersten Weltkriegs und die revolutionären Unruhen in Berlin führten ihn zu christlichen und mystischen Themen, die er radikal neu interpretierte. Nach 1933 erhielt Ascher als Jude Berufsverbot. Während der Pogrome am 9./10. November 1938 wurde er verhaftet und im Konzentrationslager Sachsenhausen und im Potsdamer Gestapo-Gefängnis interniert.
Die Schoa überlebte er ab 1942 versteckt in einem Keller in Berlin-Grunewald. Während dieser einsamen Jahre verfasste er Gedichte. Als Künstler fand Ascher nach 1945 seinen ganz eigenen Stil. Angeregt vom nahe gelegenen Grunewald schuf er ein Spätwerk, das sich auf Landschaften konzentrierte und dabei seiner expressionistischen Bildsprache treu blieb. Bis zu seinem Tod am 26. März 1970 lebte er zurückgezogen.
Die Kunsthistorikerin sowie Gründungsdirektorin und Geschäftsführerin der Fritz Ascher Society for Persecuted, Ostracized and Banned Art Rachel Stern, gibt an diesem Abend einen Einblick in das Leben und Wirken Fritz Aschers. Und damit in die Ausstellung „Liebe und Verrat“ im Haus der Graphischen Sammlung in Freiburg (bis März 2025), die sie kuratiert hat.
Das Gespräch mit ihr führt Erik Riedel, Kurator für den Bereich Bildende Kunst einschließlich des Ludwig Meidner-Archivs des Jüdischen Museums.
Eintritt 10 €, ermäßigt 5 €
Wir bitten um Anmeldung an: veranstaltungen.jmf@stadt-frankfurt.de
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