Displaced: Jüdische Erfahrungen in der europäischen Nachkriegszeit

Internationale Konferenz am 17./18. Januar

Di. 18.01.22 / 10:00 Uhr

Demonstration im DP-Lager Pöppendorf, 1947
From lager to lager till when?“ Demonstration im DP-Lager Pöppendorf, 1947. Foto: Mémorial de la Shoah, Paris

Veranstaltungsort: Onlineveranstaltung, YouTube, juedischesmuseumffm

Die unmittelbare Nachkriegszeit war für viele Menschen in Europa von Gewalt, Hunger, Flucht und Vertreibungen gekennzeichnet. Dies gilt in besonderem Maße für die jüdischen Überlebenden der Schoa, die aus den Konzentrationslagern, Verstecken und Fluchtorten in der Sowjetunion an ihre vormaligen Wohnorte zurückkehrten. Sie mussten häufig erfahren, dass nichts von ihrem Besitz aus der Vorkriegszeit verblieben war und aus Nachbarn Feinde geworden waren. Die meisten Überlebenden organisierten daher ihre Weiterreise, deren Ziel häufig das britische Mandatsgebiet Palästina war. Andere bauten neue Netzwerke und Gemeinden auf und dokumentierten die nationalsozialistischen Verbrechen, deren Zeuge und Opfer sie geworden waren. Deren Ahndung wurde zum Ausgangspunkt für die Entwicklung eines internationalen Völkerrechtsverständnisses, das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zum Ausdruck kommt.

Die Konferenz geht auf die jüdische Erfahrung der europäischen Nachkriegszeit ein und reflektiert deren Nachwirkungen in die Gegenwart. Von besonderer Bedeutung ist dabei die (mangelnde) Gerechtigkeit, die in diesen Jahren den Überlebenden zuteil wurde.

Programmflyer (PDF)

Die Konferenz findet ausschließlich digital statt. Die meisten Panels, Vorträge und Gespräche der Konferenz werden live auf dem YouTube-Kanal des Jüdischen Museums Frankfurt gestreamt. Die Teilnahme an folgenden Gesprächsveranstaltungen ist nur via Zoom möglich. Bitte melden Sie sich hierfür unter diesem Link an: www.displaced.zentralratderjuden.de 

  • Montag, 17.1.2022, 10 Uhr: Digitale Dialogführung durch die Ausstellung "Unser Mut" mit Kata Bohus (Universität Tromsö) und Erik Riedel (Jüdisches Museum Frankfurt)
  • Dienstag, 18.1.2022, 10 Uhr: Gespräch über Erinnerungen und Nachwirkungen mit Eva Szepesi (Frankfurt am Main); Moderation: Kata Bohus
  • Dienstag, 18.1.2022, 11.30 Uhr: Zwischen Displaced und Be Placed – Generationen im Podiumsgespräch, mit Nathalie Friedländer (Frankfurt am Main), Yuval Rozenberg (Frankfurt am Main), Sharon Ryba-Kahn (Berlin), David Weiner (Berlin); Moderation: Sabena Donath, Zentralrat der Juden in Deutschland (Frankfurt am Main)

Eine Kooperation des Jüdischen Museums Frankfurt mit der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland anlässlich der Ausstellung "Unser Mut: Juden in Europa 1945-48" Termin speichern Anfahrt