Historisch Darstellung der Judengasse Frankfurt

Geschichten aus der Judengasse

Videoreihe fürs Klassenzimmer oder das heimische Sofa
Porträt Sophie Schmidt. Foto: Helmut Fricke, © Fritz Bauer Institut
21. Dezember 2020Sophie Schmidt

Gemeinsam mit der Schauspielerin Verena Specht-Ronique haben wir eine Videoreihe im Museum Judengasse aufgenommen. Darin erzählen wir Alltagsgeschichten aus der frühneuzeitlichen Frankfurter Judengasse.

Wisst ihr, was Hockinnen sind und was mit Menschen geschah, die unerlaubt im Sommer im Main badeten? Oder warum Menschen sich früher nur selten wuschen und stattdessen lieber mächtig Schminke und Puder benutzten?

In der Frühen Neuzeit haben sich in der Frankfurter Judengasse und der Frankfurter Innenstadt eine Menge aufregende und kuriose Geschichten zugetragen. Besonders Streitigkeiten, die vor Gericht ausgetragen wurden, sind damals dokumentiert worden und liegen bis heute handschriftlich im Institut für Stadtgeschichte. Ein Schatz für uns als Museum!

Die Geschichten sind genau der richtige Zeitvertreib für Groß und Klein an gemütlichen Wintertagen bei Kakao und Plätzchen auf dem Sofa. Sie eignen sich aber auch für den Einsatz in der Schule, denn sie geben ungewöhnliche historisch belegte Einblicke in das frühneuzeitliche (jüdische) Leben in Frankfurt.

Vom Museum auf die Bühne

Gedreht haben wir die Geschichten im Mai 2020, um die Projektwoche für Grundschulen "Vom Museum auf die Bühne" auch in Corona-Zeiten durchführen zu können. Bei diesem Programm geht es für die Kinder darum, das Zusammenleben in (trans)kulturellen und (inter)religiösen Kontexten früher und heute zu erforschen. Üblicherweise erkunden sie dabei die Judengasse und ihre Geschichten und nehmen die Beziehung von Juden und Christen in der Frühen Neuzeit unter die Lupe. Im nächsten Schritt reflektieren und vergleichen sie das Zusammenleben und religiöse und kulturelle Traditionen in ihrem Alltag und in ihrer Stadt heute.

Die Woche schließt mit einer Aufführung von performativen Szenen, in denen die Kinder ihre Erfahrungen aus der Woche auf die Bühne bringen. Die Filme haben es uns ermöglicht, das Museum Judengasse in die Schule zu bringen. So konnten wir in diesem Jahr noch zwei Projektwochen ohne Museumsbesuch unter Einhaltung der Hygieneregeln erfolgreich durchführen. 

Wir hoffen sehr, unsere Angebote für Grundschulen im kommenden Jahr wieder in größerem Umfang durchführen zu können. Welche weiteren Angebote das sind, erfahrt Ihr in unserem LERNEN-Bereich auf der Website und über unseren pädagogischen Newsletter.

Sophie Schmidt und Verena Specht-Ronique (Schauspielerin)

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