So. 08.03.26 / 14:00 Uhr
Veranstaltungsort: Museum Judengasse Frankfurt, Battonnstraße 47, 60311 Frankfurt am Main
Als die Stadt Frankfurt 1987 ein neues Gebäude für die Stadtwerke errichten will, treten die Fundamente von Häusern der ehemaligen Judengasse zutage. Nach öffentlichen Kontroversen wird mit einem Teil der archäologischen Funde das Museum Judengasse eingerichtet. Dieses greift nun im Eingangsbereich die Auseinandersetzungen auf und geht auf die Geschichte des Orts, nämlich auf den alten jüdischen Friedhof, die 1938 zerstörte Börneplatz-Synagoge und die Gedenkstätte für die deportierten und ermordeten Juden Frankfurts ein.
Die Ausstellung MASEL UND BROCHE eröffnet Zugänge zum Alltagsleben im ersten jüdischen Ghetto Europas. Inmitten der Rekonstruktion der Fundamente von fünf Häusern bringt sie rituelle Gegenstände, Bilder, archäologische Funde und Schriften zum Sprechen, die einst vor Ort gefertigt oder genutzt wurden. Sie thematisiert die Beziehungen, die die Einwohnerinnen und Einwohner der Judengasse mit der christlichen Bevölkerung der Stadt und dem Kaiser unterhielten, ebenso wie die Restriktionen, die ihnen vom Frankfurter Rat auferlegt wurden. Ein abschließender Raum bringt west-jiddische Literatur und Musik zum Klingen.
Für junge Besucherinnen und Besucher hält die Ausstellung Hands-on-Stationen bereit. Ein Audioguide, der an der Kasse ausgeliehen werden kann, führt durch die Ausstellung sowie über den benachbarten alten jüdischen Friedhof, der – trotz der Zerstörung weiter Teile durch die Nationalsozialisten – mit mehr als 2.000 erhaltenen Grabsteinen heute einer der bedeutendsten jüdischen Friedhöfe Europas ist. Die Ausstellung wird von dem Buch „Die Frankfurter Judengasse“ begleitet, das in einer deutschen und einer englischen Ausgabe im Beck-Verlag erschienen ist.
Die Teilnahme ist im Museumseintritt inbegriffen. Die Teilnehmerzahl für Führungen ist begrenzt; Platzreservierungen bitte über unseren Onlineshop. Treffpunkt ist der Eingang des Museums Judengasse.
Termin speichern Anfahrt