Ausstellungseröffnung und Lerntag zum 9. November – Der Kampf um Demokratie und Teilhabe

Ausstellung im "Goldenen Apfel", einem Gewölbekeller der Frankfurter Judengasse

So. 10.11.24 / 11:00 Uhr

Gewölbekeller Goldener Apfel © Jüdisches Museum Frankfurt
Gewölbekeller Goldener Apfel © Jüdisches Museum Frankfurt

Veranstaltungsort: Goldener Apfel, An der Staufenmauer 11, 60311 Frankfurt am Main

Der Gewölbekeller Goldener Apfel ist ein Zeugnis der Umwälzungen in der jüdischen Geschichte Frankfurts nach Aufhebung des Siedlungszwangs und der mit ihm verbundenen Restriktionen für jüdische Händlerinnen und Händler. Seine Größe spiegelt das Selbstbewusstsein, mit dem Jüdinnen und Juden zu Beginn des 19. Jahrhunderts um ihre rechtliche Gleichstellung und die Teilhabe an der Stadtgesellschaft kämpften.

Mehr als ein Jahr lang haben wir uns nun intensiv mit der Geschichte des Gewölbekellers und der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses in der Judengasse 18 / Bornheimer Str. 13 / Börnestr. 41 beschäftigt. Das Ergebnis wird in einer überarbeiteten Ausstellung präsentiert, die sowohl die Geschichte des Hauses wie auch seine Umgebung vorstellt. Von besonderer Bedeutung sind dabei Joseph Moses Rindskopf, der das Haus 1809 erbaute, wie auch der Buchhändler Isaac Kauffmann, der hier hebräische Bücher herausgab.

Er war von Samson Raphael Hirsch und der neoorthodoxen Austrittsgemeinde angetan, in unmittelbarer Nachbarschaft befand sich indessen die liberale Hauptsynagoge. Wie passte das zusammen? Und was hat der Ort mit Ludwig Börne zu tun, der in der Nachbarschaft geboren wurde und für die Gleichberechtigung kämpfte? Dauert der damalige Kampf um Demokratie und Teilhabe in unserer multikulturellen Gesellschaft bis heute an? Die überarbeitete Ausstellung geht auf diese und weitere Fragen ein.

Anstelle unserer traditionellen Lernnacht laden wir Sie diesmal untertags dazu ein, die Ausstellung kennen zu lernen und am vielfältigen Programm teilzunehmen.

Der Eintritt ist frei.

Programm: 

  • 11:00 Uhr: Begrüßung durch Museumsdirektorin Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Stadträtin Ina Hauck, Intendant Marcus Droß
  • 11:15 Uhr Gespräch über die neue Ausstellung mit Museumsdirektorin Prof. Dr. Mirjam Wenzel und den Kuratorinnen Sonja Thäder und Katja Janitschek
  • 11:45 Uhr: Themenblock Geschichte der Hauptsynagoge
    • ​​​​​​Die Hauptsynagoge und ihre Umgebung – eine virtuelle Rekonstruktion (1861): Filmvorführung mit Dr.-Ing. Marc Grellert (TU Darmstadt)
    • Gespräch zum historischen Hintergrund der Hauptsynagoge mit Kuratorin Katja Janitschek und Michael Lenarz, früherer stellv. Museumsdirektor
    • Was bedeutet die Hauptsynagoge heute? Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Elisa Klapheck, Rabbinerin des Egalitären Minjan in der
      Jüdischen Gemeinde Frankfurt/M.; Katja Janitschek, Michael Lenarz und Prof. Dr. Mirjam Wenzel
  • 12:45 bis 15:30 Uhr: Offene Druckwerkstatt mit der Bunten Bude – Hochdruck für Jung bis Alt und Johanna Müller
  • 14:00 Uhr: Führung zur Baugeschichte des Gewölbekellers mit Kilian Treitl (Archäologisches Museum Frankfurt)
  • 15:00 Uhr: Geschichte der Häuser an der Staufenmauer; Vortrag und Spaziergang mit Dr. Cilli Kasper-Holtkotte
  • 16:00 Uhr: Gespräch zur Klanginstallation von LIGNA: Straße ohne Erinnerung mit Dr. Ole Frahm und Torsten Michaelsen vom LIGNA Medien-und Performance-Kunst-Kollektiv und Maximilian Zahn, Dramaturg am Künstler*innenhaus Mousonturm

Der Goldene Apfel ist nicht barrierefrei und nur über eine Treppe zu erreichen.

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